lit. bámba `Nabel', bam̃balas `Dickbauch', bum̃bulas `Knoten am Stock, im Garn', bum̃bulas, bur̃bulas `Wasserblase', bum̃bulỹs `Steckrübe', bũmburas, pum̃puras `Knospe'; lett. bãmba, bum̃ba `Kugel, Ball', bemberis `Tannenzapfen'; bimbul'i `Kartoffeln', bumbulis, bur̂bulis `Knoten, Knorren', bum̃burs `Ball, Kugel, Kartoffel';
russ.-alt. bubulja `Regentropfen', heute búblikъ (*bąbъl-ikъ) `Brezel, Kringel', klr. búben `kleiner Junge, Knirps', skr. bùban `Art Bohne', bȕbla `Klumpen', čech. boubel, bublina `Wasserblase', poln. bąbel `Wasserblase'.
Unverschobenes *baxmb- oder verschobenes bhaxmbh- in schwed. mdartl. bamb `Wanst', norw. mdartl. bamsa `gierig fressen, pampfen', dän. (jüt.) bams `dicke Person', nhd. Bams `dicker Brei', mhd. bemstīn `die einen dicken Bauch hat'.
Verschobenes baxmb- oder unverschobenes paxmp- in schwed. mdartl. pampen `aufgedunsen', dän. mdartl. pampe `sich brüsten, prahlen', norw. mdartl. pempa seg (*pampjan) `sich mit Trank füllen', mnd. pampen `sich stopfen' (nhd. pampfen), nhd. pampe `dicker Brei'.
Mit Tenuis: lat. pampinus `(*Knospe, *Auge) frischer Trieb des Weinstockes, Weinranke'; lit. pampstù, pampaũ, pam̃pti `aufschwellen', pamplỹs `Dickbauch', pùmpa `Knauf, Teichrose', pim̃pilas m. `penis', lett. pàmpt, pempt, pumpt `schwellen', pampali `Kartoffeln', pimpala `das männliche Glied', pumpe `Buckel, Beule' (die u-Formen sind als Kontamination mit *pup-aufzufassen);
abg. pupъ `Nabel', russ. pup `Nabel', púpyš `Knospe, Wölbung', poln. pęp `Zapfen';
aisl. fīfl `Riese; Tropf, Einfaltspinsel', fimbul- verstärkendes Präfix, ags. fīfel `Seeungetüm, Riese' (*pempelo-), aisl. fimbul-, fambi `Erztropf'.
Daneben mit ausl. germ. Tenuis dän. fomp, norw. mdartl. fump, famp `dicker Tölpel'.
Mit Tenuis asp. arm. p`amp`ušt `Harnblase'.
gr. θάπτω (*dhm̥bh-i̯ō), Aor. Pass. ἐτάφην `bestatte, begrabe', ἄθαπτος `unbegraben', τάφος m. `Leichenbestattung, Leichenfeier; Grab, Grabhügel', ταφή `Bestattung, Grab', τάφρος (*dhm̥bh-ro-s) f. `Graben'; aber apr. dambo f. `Grund' ist in daubo (S. 268) zu bessern.
messap. Flurname ardannoa (*ar-dhonu̯-ā) `die am Wasser gelegene' (?), apul. ON Ardaneae = Herdonia (Krahe Gl. 17, 102);
lat. wahrscheinlich fōns, -tis `Quelle'; vielleicht Kreuzung des to-St. *fontos und ti-St. *fentis (*dhn̥-tí-);
toch. АВ tsän `fließen', В tseńe `flot', tsnam `écoulement'.
gr. θέναρ n. `Handfläche, Fußsohle, auch von der Fläche des Meeres oder von der Vertiefung im Altar zur Aufnahme der Opfergaben', ὀπισθέναρ `Handrücken' (*ὀπισθοθέναρ), ahd. tenar m., tenra f. (*denarā̆-), mhd. tener m. `flache Hand', Curtius5 255 (samt ai. dhánuṣ-, s. u.).
Dazu vlat. danea `area' (Reichenauer Gl.), ahd. tenni n., mhd. tenne m. f. n., nhd. Tenne `geebneter Lehm- oder Bretterboden als Dreschplatz, Hausflur, Boden, Platz, Fläche überhaupt', ndl. denne `area, pavimentum; tabulatum'; als `tennenartig glatt getretener Ort oder Ort, wo das Gras durch Daraufliegen niedergelegt ist, dadurch entstandene Vertiefung' läßt sich auch verstehen meeklenb. denn `Lagerstätte, niedergetretene Stelle im Korn', mnd. denne `Niederung' (und `Waldtal's. u.), mndl. denne `Lager wilder Tiere' (und `Waldtal', s. u.), dan `wüster, von Buschwerk umgebener Platz, Platz überhaupt, Land, Landschaft; Schlupfwinkel des Wildes' (und `Waldtal', s.u.), ags. denn `Höhle, Wildlager', nengl. den `Höhle, Grube', ofries. dann(e) `Beet, Gartenbeet, Ackerbeet'.
Über lit. dẽnis m. `Deckbrett eines Kahns', lett. denis ds. (germ. Lw.?) s. Trautmann 51, Mühlenbach-Endzelin I 455.
d-Erw.: anord. detta st. V. `schwer und hart niederfallen, aufschlagen' (*dintan, vgl. norw. dial. datta [*dantōn] `klopfen': denta `kleine Stöße geben'), nfries. dintje `leicht schüttern', norw. deise `taumelnd fallen, gleiten' (aus:) ndd. dei(n)sen (*dantisōn) `zurücktaumeln, auskneifen'; ostfries. duns `Fall' (s aus -dt- oder -ds-), anord. dyntr, ags. dynt m. (= anord. dyttr), engl. dint `Schlag, Stoß';
alb. g-dhent `behaue Holz, hoble, prügle', geg. dhend, dhênn `haue aus, schneide'.
Gutt-Erw.: anord. danga (*dangōn) `prügeln': aschwed. diunga st. V. `schlagen', mengl. dingen `schlagen, stoßen', nengl. ding (skand. Lw.), mhd. tingelen `klopfen, hämmern', norw. dingle (und dangle) `baumeln'; Kaus. anord. dengja, ags. dengan, mhd. tengen (tengelen) `schlagen, klopfen, hämmern (nhd. dengeln)'; ahd. tangal m. `Hammer'.
Labial-Erw.: schwed. dimpa (damp) `schnell und schwer fallen', ndd. dumpen `schlagen, stoßen', engl. dial. dump `schwer schlagen'.
Alles ganz unsicher. Der Ansatz einer Wurzel, die mit unaspirierter Media an- und auslautet, hat von vornherein wenig Wahrscheinlichkeit für sich (vgl. Meillet Introduction7 173 f.).
lit. gúogė `Kohlkopf, Kopf, Dickschadel', guogìngas `mit Kopf versehen', guogióti `Köpfe ansetzen (vom Kohl)'.
Aus germ. *kakan- stammen finn. kakko, lapp. gakko `Kuchen', finn. kakkara `Erdscholle, Erdklumpen, Brot';
über prov. katal. coca `Kuchen' (ndd. Lw.) s. Meyer-Lübke3 4734.
lett. gàla, gàle f. (dehnstuf.) `dünne Eisdecke, Glatteis', gā̀ls `eisglatt';
akl. golъ `nackt', sloven. gòɫ, russ. góɫyi `kahl, nackt', čech. holý ds., holek `bartloser Bursche', holka `Mädchen', usw.; dazu ksl. golotь f. `Eis', čech. holot, russ. góɫotь f. `Glatteis';
baltoslav. *galu̯ā f. `Kopf' in:
lett. gal̂va f., lit. galvà (Akk. gálvą) f. `Kopf (substaativiertes Adj.),
аpr. gallū, Akk. galwan ds.; lit. galvótas `köpfig' (= skr. glàvat);
aksl. glava `Kopf', skr. gláva (Akk. glâvu), russ. goɫová (Akk. góɫovu); skr. glàvat `großköpfig', čech. hlavatý `köpfig';
die balt. und die slaw. Intonation (gálvą : góɫovu) stimmen nicht überein; vgl. Meillet Slave commun2 183, 503; die balt. gestoßene Intonation spräche nach Trautmann 77 eher fürVerwandtschaft mit arm. ġlu-x `Kopf' aus *ghōlu-ko- (Meillet Esquisse 36); dann müßten aber die germ. Worte als lat. Lw. (aus calvus) angesehen werden.
ob hierher auch got. gawi `Land, Gegend', ahd. gawi, nhd. Gau, ags. gē, usw. aus *ĝhǝu̯iom mit ähnlicher Bed.-Entw. wie bei gr. χώρος, χω̃ρα (s. u. ĝhēi- `fehlen; verlassen') und arm. gavar `Landstrich, Gegend'? Oder aus germ. *ga-awja (zu akʷā, oben S. 23) `Landschaftam Wasser'?
Ahd. goumo m. (*ĝhǝu-men-), giumo (*ĝhēu-men-) `Gaumen', ablaut. anord. gōmr `Zahnfleisch, Gaumen', ags. gōma (engl. gums `Zahnfleisch'), ahd. guomo (*ĝhō[u]-m-) `Gaumen'; über lit. gomurỹs s. unten;
dazu wohl aisl. geyja `bellen, schelten, spotten', ags. gíegan `schreien', aisl. goð-gā `Gotteslästerung', hund-gā `Bellen' und die Weiterbildungen aisl. gauta `schwatzen, prahlen', ndld. guiten `ausschelten, spotten', nhd. dial. gauzen, gäuzen `bellen, schreien', got. gaunōn `klagen, trauern', aisl. gaula `heulen'; über lit. gaũsti s. unter gou- `rufen, schreien'. Trotzdes nichtpalatalen Wurzelanlauts (s. oben über lit. gomurỹs) könnte es hierher gehören, da viele ursprüngl. palatale Gutturale litauisch als g, k erscheinen.
Weiter in der Bedeutung `gähnen' mit l-Formans (: gr. χαυλι-) vielleicht hierher mhd. giel m. `Rachen, Schlund', anorw. -gjōl in Ortsnamen? sowie norw. dial. gyl `Kluft, Felskluft' (*gulja-; so auch schwed. göl `Pfütze, Tümpel', mhd. gülle `Lache, Pfütze', mnd. göle, goel `Sumpf' als `Höhlung, in der sich Wasser angesammelt hat'?).
Daß nhd. Gosche, Gusche, ndd. goske, guske `großes Maul' als sk-Bildung hierher gehöre oder aber etwa mit ai. ghṓṣati `ruft, schreit' verwandt sei (s. Persson Beitr. 116 f.), ist bei einem Trivialausdruck ohne verfolgbare Geschichte nicht wahrscheinlich;
balt. *gāmuri̯a- m. `Gaumen' in lit. gomurỹs, Gen. gómurio m., auch gomerė̃ (Akk. gómerę) f.; lett. gāmurs m. `Luftröhre, Kehlkopf' (nur bei Miežinis zweifelhaftes guomurs); eine lautgesetzliche Entsprechung zu nhd. Gaumen ergäbe lit. lett. úo (balt. ō); vielleicht im Vokalismus german. beeinflußt; zum g- vgl. oben S. 18 Anm.
Eine Erw. ĝheubh- in aisl. gaupa f. `Luchs' (wohl eig. `der lechzende, gierige', wie ags. earn-géap `Edelfalke'), ablaut. norw. dial gō̆p `Schlucht, Abgrund'; ags. gēap `weit, geräumig';gēopan `verschlingen', aisl. gaupn f. `die hohle Hand', ahd. goufana ds., wozu lit. žiùpsnis `etwas weniger als eine Handvoll'; vgl. noch Persson Beitr. 835 m. A. 2.
av. zbarǝmna- `krumm gehend', zbaraɵa- n. `Fuß daēvischer Wesen', zbarah- n. `Hügel', zūrah- n. `Unrecht, Trug', npers. zūr `falsch; Lüge';
gr. φαλίπτει μωραίνει Hes., φαλός `stammelnd, töricht' Hes. und wahrscheinlich φάλος m. `hornartiger Vorsprung am Helm', vermutlich φολκός, Beiwort des Thersites B. 217, etwa `krummbeinig'; vielleicht auch ἀποφώλιος `trügerisch' (ō-stufig), φη̃λος `betrügerisch', φηλήτης `Betrüger', φηλόω (dor. φᾱλόω) betrüge';
lat. fallō, -ere `täuschen, betrügen; unwirksam machen; sich entziehen; unbemerkt bleiben' (`*krumme Wege machen; ausbiegen'; *ĝhu̯elnō, vgl. ai. hruṇāti);
lit. nuožvelnùs `abschüssig'; žvalùs `geschickt; flink, behend' (`*sich leicht biegend'); ablaut. įžvil̃nas `schräg, schief' (*ĝhu̯ḷ-), pažvil-ti, -au `sich neigen', žvylúoti `schaukeln, schwanken'; pražul̃nas (*ĝhul-) `schräge, schief', pažùlnus ds.; atžúlas, -us `schroff, hart, unhöflich, unbarmherzig' u. dgl.;
lett. zvel'u, zvêl'u, zvel̂t `wälzen, fortbewegen, umwerfen; schlagen', refl. `sich schwerfällig fortbewegen, sich wälzen, umfallen', zval̂stîtiês `wanken, schwanken', zval̂ns `schwankend';
aksl. zъlъ `böse, schlimm', skr. zȁo (f. zlȁ), russ. zoɫ (f. zɫa) ds.;
vielleicht *ĝhu̯-el- aus einem ĝheu- `schief' erweitert; vgl. *ĝhu̯-er- in lit. žurlė `eine Rankenpflanze' (*ghu̯r̥-lo-), gr. θέρμος m. `Feigenbohne' (*gu̯her-mo-).
lit. žvelgiù, žvel̃gti `anblicken', Iterat. žvalgaũ, žvalgýti und žvil̃gis m. `Blick', žvìlgiu, žvilgė́ti `kurz hinblicken'.
mhd. gampen, gumpen `springen', gampel, gumpel `lustiges mutwilliges Springen, Possenspiel', gümpel, nhd. Gimpel; mit oberdeutscher Lautverschiebung mhd. gampf m. `das Schwanken'; norw. dial. gimpa `wippen, schaukeln', gamp m. `großer schwerfälliger Kerl, plumpes Pferd'.
Eine kürzere Wzf. gʷhem- vielleicht in aisl. gaman n. `Freude, Lustigkeit, Wollust', ahd. gaman n. ds., usw.
Baltoslav. Wurzelerweiterung ĝhu̯eng-:
lit. žvéngiu, žvéngti `wiehern', su-žviǹgu, -žvìngti `in Wiehern ausbrechen', žvangùs `laut, schallend', žvángu, žvangė́ti `rasseln, klingen, klirren', lett. zvìegt `wiehern';
aksl. zvęgǫ `verkünde', russ.-ksl. zvjagu `singe, schwatze', russ. dial. zvjagù, zvjačь `bellen'.
Slav. Wurzelerweiterung ĝhu̯enk-:
aksl. zvękъ m. `Klang', zvęknǫti `tönen', zvęcati `rufen', skr. zvêk `Klang', poln. zwięk, dźwięk `Klang, Schall'; mit Ablaut aksl. zvǫkъ `Klang', russ. zvuk, čech. zvuk `Ton, Laut, Schall';
Slav. Wurzelerweiterung ĝhu̯ent-:
bulg. zvъntja `schallen, klingen'.
npers. ā-gandan `anfüllen', āganiš `voll';
arm. yogn `multum' (Prap. i + *o-gʷhon- oder *o-gʷhno-, im Präfix o- dem ar. ā-nächststehend);
gr. εὐθενής `reichlich, in Fülle', Hes. εὐθενέω `gedeihe', εὐθένεια `Fülle, blühender Zustand', dehnstufig ion. εὐθηνής `reichlich, in Fülle', ion. att. εὐθηνέω `gedeihe, bin in Blüte und Kraft', εὐθηνία f. `Fülle'; o-stufig Πολυφόντης = Πολυκτήτης, Κλεοφόντης, usw., red.-stufig φανα̃ν θέλειν Hes., wohl eigentlich `geil sein';
lit. ganà `genug', ganė́ti `genügen', gandė́ti `genug haben', lett. gana `genug';
aksl. gonějetъ, goněti `genügen', Denomin. von *gona = lit. ganà;
ob hierher gr. ἄφενος, ἄφνος n. `reichlicher Vorrat, Reichtum', ἀφνειός `begütert' (φ und der Vokalvorschlag aus der vokallosen Form (α)φν- oder *sm̥-gʷh(e)n-?), auch παρ-θένος `Jungfrau' (leibliche Fülle?)?
Ai. hán-ti (jünger thematisch hanati) `schlägt, trifft, erschlägt, tötet', 3. Pl. ghn-ánti, Imp. ja-hí, Opt. han-yāt, ghn-īta, Perf. jaghána; jaghanvā́s, Gen. jaghn-úṣ-aḥ, Pass. hanyáte, Partiz. hatá- `geschlagen, getötet' (= av. jata-, gr. -φατος), hántva-ḥ `zu schlagen, zu töten' (: av. jąɵwa-, aksl. žętva), vr̥tra-hán-, Gen. -ghn-áḥ (= av. vǝrǝɵra-jan-, Gen. -ɣ-nō) `den Widerstand niederschlagend', ghaná- `erschlagend, m. Knüttel, Keule' (= gr. ἀνδρο-φόνος, lett.gans), saṃ-há-t `Schicht', hatí-ḥ `das Schlagen, Schlag, Multiplikation' (: gr. διφάσι-ος, av.-jaiti-, anord. guðr, gunnr), hatyā́ (spät!) `Tötung' (: ahd. gundea, lit. dial. ginčià), hantár- `wer einen schlägt oder tötet' (= aksl. žęteljь); von der schweren Basis ai. hanitum (spät!) und ghāta- `tötend', m. `Schlag, Tötung, Vernichtung', ghātayati `tötet';
av. jain-ti (= ai. hánti-) `er schlägt, trifft, tötet', Imp. jaiδi, 1. Sg. Med. ni-ɣne `ich schlage nieder', Opt. paiti-ɣnīta (= ai. ghnīta) `er möchte kämpfen um', Partiz. jata- (= ai.hatá-, s. oben), jąɵwa- `occidendus', Partiz. Perf. Akt. jaɣnvā̊, npers. ajanam `ich erschlug = besiegte', 3. Sg. aja(n); av. jana- `schlagend', jantar- `der schlägt, tötet', janti- f. `das Schlagen, Erschlagen', -jaiti- (als 2. Kompos.-Glied) `das Schlagen' (= ai. hati-); Vǝrǝɵrajan- `den Widerstand niederschlagend' = ai. Vr̥tra-han-;
arm. gan, Gen. gani (*gʷhe-n) `Schläge, Prügel', ganem `schlage, prügle', jin `Stock' (*gʷhen-), jnem `ich schlage' (über *jinem aus *gʷhenō = hánati, lit. genù, aksl. ženǫ), jnjem `vernichte, reinige' (aus *gʷheni̯ō = θείνω, lit. geniù);
gr. θείνω (*gʷhen-i̯ō = arm. jnjem `töte', alb. gjanj `jage', lit. geniù `ästle ab') `schlage', θενω̃, ἔθεινα; redupl. ἔπεφνον `tötete', πέφαται; -φατός in hom. ἀρηί-φατος (= ai. hatá-ḥ), auch in δίφατον διφάσιον Hes. d. i. `doppelt' (`Mal' = `Schlag', ebenso:) δι-φάσι-ος (: ai. hatí- s .oben); φόνος `Mord' (= russ. gon), φονή ds., φονεύς `Mörder', ἀνδροφόνος `Männer mordend' (s. auch Boisacq unter φοινός);
alb. gjanj `jage, verfolge' (*gʷheni̯ō);
lat. dēfendō, -ere `abwehren, verteidigen', offendere `anstoßen, beleidigen', infensus (Partiz. eines *infendō) `feindlich';
air. gonim `verwunde, töte', Perf. 1. Sg. gegon, 3. Sg. geguin; guin `Wunde';
anord. guðr, gunnr f. (= ai. hati-), as. gūðea, ags. gūþ (*gunþjō = ai. hatyā́ bis auf den Akzent) `Kampf, Schlacht', ahd. gund-fano `Kriegsfahne'; anord. gandr `Stock', schweiz. gunten `eine Art Keil'; norw. dial. gana `die Äste an Bäumen abhauen' wie lit. genė́ti;
lit. genù (= aksl. ženǫ, ai. hánati, arm. jnem) giñti `treibe (Vieh auf die Weide)', lett. dzenu-, dzìt ds., schwere Basis: geniù (= θείνω) genė́-ti `abästeln' und ginù, gìnti `wehren, schützen' (giñti : gìnti, giñtas : gìntas = ai. hatá : ghātá-); zu genù Iterat. ganýti `Vieh (treiben =) hüten, weiden'; lit. gãnas, let. gans `Hirt' (= ai. ghaná-), gani m. Pl. `Weide', dehnstufig lit. naktì-gonis m. `Nachtschwärmer'; lit. genỹs, lett. dzenis `Specht', lit. dial. ginčià (= ai. hatyā́), giñčas `Streit', giñklas m. `Waffe' (*gintlas, vgl. aksl. žęlo aus *gindla-), išganùs `heilbringend' (lit. gáinioti ist Iterativum zu giñti; lett. dzenis `das in der Gabel der Pflugschar eingeklemmte Holz', dzenulis `Stachel' (vgl. zur Bed. unten aksl. žęlo `Stachel');
aksl. ženǫ, gъnati `treiben' (wie lit. genù), Iter. gonjǫ, goniti `treiben, jagen', wovon wieder poganjati `verfolgen'; russ. usw. gon `Treiben, Jagd' (= φόνος), čech. úhona `Verletzung, Schaden', serb. prijègon `Kampf' (dazu vielleicht klr. honóba `Belästigung, Plage', sloven. gonóba `Schaden, Verderben', ugonóba `Vernichtung, Untergang');
aksl. žьnjǫ, žęti (serb. žȅti, also schwere Basis) `ernten', žętva (serb. žȅtva) f. `Ernte' ( : ai. hántva-); auch žęlo (*žędlo) n. `Stachel', poln. žądɫo ds., russ. žáɫo `Stachel, Schneide eines Messers, einer Axt'; slav. *gen-tel- m. `Schnitter' in aksl. žęteljь (= ai. han-tár `wer schlägt, tötet');
hitt. ku-en-zi `tötet' (= ai. hánti), 3. Pl. ku-na-an-zi (kunanzi); vgl. ai. ghnánti (*gʷhn-enti).
lat. ferus, -a, -um `wild, wildwachsend, -lebend' (*ĝhuero-s);
mit Überführung in die i-Deklination (nach dem Akk. Sg. Pl. -ь, -i = m̥, -n̥s) lit. žvėrìs m. f., lett. zvêrs m.; apr. Akk. Pl. swīrins;
aksl. zvěrь `wildes Tier', sloven, zvę̂r, ačech. zvěř m. f., russ. zvěrь;
substantiv. Adjektiv lit. žvėrienà f., russ. zvěrína `Wildbret', zu lat. carō ferīna ds.
arm. jer `Wärme, schönes Wetter; warm', jernum `wärme mich', jerm `warm' (= gr. θερμός; vielleicht als *gʷher-mn-os Ableitung vom men-St.:) jermn Gen. jerman `Fieber' (auch gr. θέρμα f. `Wärme' ursprünglich ein Neutrum?);
thrako-phryg. germo- `warm' (in vielen ON: Jokl Eberts Reallex. 10, 142 f., 13, 285, 292, 294), kappadok. garmia(s) `Stadtname auf der Peutingerschen Tafel' (a = idg. o);
Gr. θέρος n. `Sommerhitze, Ernte', θέρομαι `werde heiß', θερμός `warm', θέρμασσα `Ofen';
auch Germ- in illyr. PN, wie auch wohl im ursprüngl. nordillyr. VN Germani (Pokorny ZceltPh. 21, 103 ff); alb. tosk. zjarr `Feuer, Hitze' (rr aus rm), gheg. zjarm (: θερμός), ngroh `wärme' (*gʷhrē- wie in aksl grěti `wärmen', lett. grēmens `Sodbrennen'); alb. gatsë `brennende Kohle' (*gʷhorti̯ā?);
lat. formus `warm' (Festus), fornus, furnus (*gʷhorno-s), fornāx `Ofen (letzteres auf einem fem. ā-St. beruhend), fornix, -icis `Gewölbe' (*fornicos `die Gestalt eines Ofens habend');
air. fo-geir `erwärmt, erhitzt' usw., bret. gred m. `Wärme, Hitze; Mut' = mir. grith `Sonne, Hitze' (*gʷhr̥tu-s), mir. gorim, guirim `erhitze, erwärme, brenne', nir. gor `Hitze; Brüten; Geschwür'; cymr. gori `brüten', gor `Brut, Eiter', bret. gor `(feu) ardent, furoncle'; air. gorn `Feuer' (= lat. fornus); dagegen ist ir. gorm `blau' Lw. aus cymr. gwrm `dunkel-(blau)' und dieses samt abr. uurm in Uurm-haelon MN `aux sourcils bruns' aus ags. wurma `Purpurfarbe' entlehnt (Gwynn Hermathena 20, 63ff.); air. goirt `bitter' (`*brennend vom Geschmack'), wozu air. gorte (*gʷhorti̯ā) `Hunger';
anord. gǫrr (*garwa-), gerr, gørr (*garwia-) `fertig, bereit, vollkommen', ahd. garo `bereitgemacht, fertig', ags. gearu, nhd. gar, anord. gørva, ahd. garawen, mhd. gerwen `fertigmachen, bereiten, rüsten, gerben', ags. gierwan `zubereiten, kochen', anord. gerð (*garwiþō) `das Gären des Bieres' (formell allerdings = ahd. garawida `Herrichtung'), mhd. gerwe `Hefe, Unreinigkeit', mnd. gere `Gärung, Gestank, Mistpfuhl, Schmutz', geren `gären' sind eher nach Holthausen Wb. des Altwestn. 102 aus Präfix ga- und *-arwa- > anord. ǫrr `rasch, geschickt' (oben S. 331) zu erklären;
ags. gyrwe-fenn `Morast', gyre `Dünger', mnl. gore, göre `Rauch, Geruch', mnd. göre `Pfütze', norw. dial. gurm `Hefe, Kot, Speisebrei', anord. gor n. `der halbverdaute Mageninhalt', gjǫr (*gerva-) `Bodensatz', ags. mnd. ahd. gor `Mist, Dünger'; zur Bedeutung vgl. oben cymr. gor `Eiter';
hierher wohl anord. gersta `verbittern', mhd. garst, nhd. garstig `verdorben';
über got. warmjan `wärmen' usw. siehe jedoch unter u̯er- `kochen';
lit. gãras `Dampf; starkes Verlangen', lett. gars `Dampf, Geist, Seele', apr. goro f. `Herd', gorme `Hitze', lett. gar̂me `Wärme', apr. garewingi Adv. `brünstig', lett. grēmens `Sodbrennen';
aksl. goritъ, gorěti `brennen, grějǫ, grěti `wärmen', žeravъ `glühend', požarъ `Brand', grъnъ `Kessel' (= lat. fornus), grъnilо `Ofen', russ. gorn `Herd', poln. garniec `Topf'; ferner aksl. gorьkъ (*gʷhori-ko-) `bitter' (`*brennend vom Geschmack'; vgl. oben ir. goirt), aber sloven. górǝk auch `warm', čech. horký `warm', dagegen ačech. hořký `bitter'; isoliert skr. gr̂k, f. gŕka `bitter', vgl. Berneker 232; aksl. gorьjь Komp. `schlechter, schlimmer' (`*brennender, bitterer'), gore `wehe!'
gʷhrē̆-ns-o- (auf Grund eines es-St. gʷhre-nes-):
ai. ghraṁsá-ḥ m. `Sonnenglut, Sonnenschein, Helle' = bret. groez, grouez (*gʷhrenso-) `Sonnenhitze', cymr. gwres `Hitze' (zum w s. Pedersen KG. I 108, das e durch Einfluß von tes ds.); das ī von air. grīs `Feuer', grīsaid `feuert an, reizt an' wohl aus *ghrēnso-, trotz Thurneysen Gr. 130.
bsl. *žu̯aigzdā- f. `Schein, Stern' (idg. *ĝhu̯oigʷ(e)s-dā) in:
apr. Akk. Sg. swāigstan `Schein', poswāigstinai `erleuchte' (?) ; lit. žvaigzdė̃, žvaigždė̃, dial. žvaizdė̃, lett. zvàigzne f. `Stern'; dazu ferner lit. žvygulỹs `Glanz', žváínas `silberfleckig', lett. zvaigstīties `glänzen', zvaidrīt `schimmern';
slav. *gvězda (aus *gu̯aigzdā, durch Ferdissimilation aus *žu̯aigzdā) in aksl. dzvězda, skr. zvigèzda, poln. gwiazda, russ. zvězdá f. `Stern'.
lat. fax (alt facēs), facis f. `Fackel; Anstifter', Demin. facula `Fackel', facētus `elegant, witzig', facētia und -ae `witzige Einfälle';
lit. žvãkė `Kerze'.
gr. ὀσφραίνομαι `riechen, wittern, spüren' (< *odes `Geruch' + *gʷhr-), Aor. att. ὠσφρόμην; ὄσφρησις `Riechen, Geruch' (: ai. ghrāti-);
toch. A krāṁ, В kor `Nase'.
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